Modellpflege E-Klasse

Wie bei Mercedes-Benz üblich, wird nach rund vier bis fünf Jahren Produktionszeit eine Baureihe durch eine Modellpflege (Mopf) an den aktuellen technischen Stand angepasst. Obwohl die E-Klasse bei ihrer Markteinführung im März 2002 bereits mit zahlreichen technischen Innovationen ausgestattet war, werden im Rahmen der Modellpflege im Frühjahr 2006 Änderungen an insgesamt über 2.000 Fahrzeugteilen vorgenommen – die bis dahin umfangreichste Modellpflege in der Geschichte von Mercedes-Benz. Ab 12.04.2006 kann die Mopf-Version bestellt werden; die Markteinführung erfolgt am 10.06.2006.

Mercedes-Benz E-Klasse-Limousine der Baureihe 210 (1995 bis 2002), 4MATIC-Ausführung, Darstellung des Antriebsstrangs.

Mercedes-Benz Pre-Safe

Serienmäßig an Bord der E-Klasse ist jetzt PRE-SAFE. Das intelligente, voraus-schauende Sicherheitssystem feierte 2002 Weltpremiere in der S-Klasse und erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen. PRE-SAFE dient dem Insassenschutz und stellt eine Synergie aus aktiver und passiver Sicherheit dar. Es nutzt die vorhandenen Sensoren von ESP und BAS. In fahrkritischen Situationen werden präventiv Fahrer- und Beifahrergurt gestrafft, der Beifahrersitz in eine Safety-Position gebracht und bei Schleudern die Fenster und das Schiebedach geschlossen.

Gegen Aufpreis ist das neue Intelligent Light System erhältlich. In Verbindung mit Bi-Xenon-Scheinwerfern mit aktivem Kurvenlicht passt sich das Abblendlicht automatisch der Verkehrssituation an. Es sorgt für eine breitere Ausleuchtung der Fahrbahn auf Landstraßen und für eine Verdoppelung der Reichweite auf Autobahnen.

Die elektrohydraulische SBC-Bremse, die im Jahr 2001 in der SL-Klasse Weltpremiere feierte und von Beginn an auch in der E-Klasse eingesetzt wurde, wird durch die hydraulische Zweikreis-Bremse ADAPTIVE BRAKE aus der S-Klasse ersetzt. Diese Änderung wird zur gleichen Zeit auch bei der CLS-Klasse durchgeführt. Damit sind der SL und der Maybach die einzigen Fahrzeuge, die weiterhin mit SBC bremsen.

Für ein Plus an Agilität und Fahrspaß sorgt das DIRECT CONTROL-Paket mit direkterer Lenkung und neu abgestimmtem Fahrwerk. Es ermöglicht dank neu entwickelter Federlenkerlager ein sportlicheres Kurvenfahren. Zusätzlich erhält die Line ELEGANCE die aus der Line AVANTGARDE und aus dem Sportpaket bekannten Zuganschlagfedern, die bei Kurvenfahrt das Wanken der Karosserie wirkungsvoll begrenzen. Der fast schon legendäre Komfort der E-Klasse leidet darunter aber nicht. Zusätzlich lässt sich der Komfort durch die weiterhin gegen Aufpreis lieferbare Luftfederung AIRMATIC DC noch steigern. Sie stellt die Dämpfer je nach momentaner Fahrweise automatisch komfortabel oder dynamisch ein.

Zur Vermeidung von Auffahrunfällen stattet Mercedes-Benz die E-Klasse jetzt mit blinkenden Bremsleuchten aus. Sie warnen nachfolgende Autofahrer bei Unfallgefahr besser als die herkömmlichen Bremslichter. Tests haben gezeigt, dass sich die Bremsreaktionen der Fahrer im Durchschnitt um bis zu 0,2 Sekunden verkürzen, wenn in Notbremssituationen ein blinkendes Warnsignal erfolgt. Der Anhalteweg verkürzt sich dadurch beispielsweise bei 100 km/h um rund 5,50 Meter.

Im Interieur erhält die modellgepflegte Version unter anderem ein neues Vierspeichen-Lenkrad mit elliptischen Bedientasten (das zuvor schon vom Sportpaket bekannt war), eine neue Schaltkulisse und ein neues Bediengerät der serienmäßigen Klima-Automatik THERMATIC.

Farben, Polster und Materialien sind neu abgestimmt. Die vorherige Polsterfarbe „Anthrazit“ wird durch „Schwarz“ ersetzt. Die Polsterfarbe „Pazifikblau“ wird nicht mehr angeboten. Die neue Lederpolsterung „Kaschmirbeige“ ist jetzt etwas dunkler als der vorherige Farbton „Kieselbeige“. Bei den Stoffpolsterungen ist kein Beigeton mehr lieferbar. Für die Line AVANTGARDE gibt es zwei neue Leder-Farbtöne („Schwarz / Cognacbraun“ und „Schwarz / Saharabeige“), die in Verbindung mit einem schwarzen Dachhimmel besondere Akzente setzen.
Bei der Line CLASSIC ersetzt das neue helle Holz „Eukalyptus“ den vorherigen dunkleren Holzton „Calyptus Linea“.

Auch das Exterieur wird überarbeitet („Facelift“). Stoßfänger und Kühlermaske zeichnen sich jetzt durch eine markante Pfeilung aus, die das Fahrzeug nicht mehr so „brav“ erscheinen lässt. Die Scheinwerfer werden im oberen Bereich mit transpa-renten Lamellen ausgestattet, die ein attraktives Leuchtbild erzeugen. Als Standlicht kommen erstmals weiße Leuchtdioden zum Einsatz.
Die bisher der Line AVANTGARDE vorbehaltenen Seitenschweller und Heckstoß-fänger in dynamischerem Design werden jetzt auch bei der Line CLASSIC und ELEGANCE serienmäßig verbaut und verstärken die dynamische Komponente im Erscheinungsbild der E-Klasse. Der insgesamt elegante Auftritt bleibt dabei erhalten.
Weitere deutlich sichtbare Design-Änderungen finden sich an den Außenspiegeln und den Heckleuchten.

Aufgrund des optischen Facelifts und der technischen Verbesserungen ändern sich Maße und Gewichte: Die Limousine wächst in der Länge um 38 auf 4.856 mm, das T-Modell auf 4.888 mm. Je nach Motorvariante steigt die Fahrzeughöhe um rund 35 mm (Limousine) bzw. um rund 10 mm (T-Modell).
Bei der Limousine steigen Leergewicht und zulässiges Gesamtgewicht um rd. 10 kg. Die Zuladung der Limousine beträgt jetzt einheitlich 525 kg (Ausnahme: E 200 NGT mit 510 kg). Der Wendekreis der 4MATIC-Modelle liegt jetzt bei 11,5 m und weicht damit von den Hecktrieblern (11,4 m) ab.

Zwei von Grund auf neu entwickelte Motoren werden eingeführt:

Der neue Typ E 500 mit 5,5-Liter-Motor ersetzt den bisherigen Typ E 500 mit 5,0-Liter-Motor; das gleiche gilt für die 4MATIC-Version des E 500.

Der neue Typ E 63 AMG löst den bisherigen Typ E 55 AMG ab. Der E 63 AMG ist mit 378 kW (514 PS) die bis dahin leistungsstärkste E-Klasse aller Zeiten. Erwähnenswert ist auch, dass der E 63 AMG mit der 7-Gang-Automatik 7G-TRONIC schaltet, während der E 55 AMG mit der 5-Gang-Automatik ausgestattet war.

Folgende Motorvarianten sind weiterentwickelt:

Der Typ E 200 CDI verfügt jetzt über die schon aus dem E 220 CDI bekannten Lancaster-Ausgleichswellen, die für größere Laufruhe sorgen. Außerdem erhält der Motor eine Leistungssteigerung um 10 kW (14 PS) auf jetzt 100 kW (136 PS), die bereits bei 3.800 U/min anliegt. Auch das Drehmoment erhöht sich von 270 auf 340 Nm und liegt bei 1.800 bis 2.600 U/min an. Die 100 km/h-Marke erreicht der leistungsgesteigerte E 200 CDI jetzt in 9,9 Sekunden (zuvor 12,1 Sekunden). Die Höchstgeschwindigkeit steigt um 11 auf 214 km/h. Trotzdem verringert sich der Kraftstoffverbrauch um 0,1 auf 6,3 Liter Diesel je 100 km.

Ähnlich verhält es sich beim Typ E 220 CDI, dessen Leistung um 15 kW (20 PS) auf 125 kW (170 PS) bei 3.800 U/min steigt. Das maximale Drehmoment liegt nach wie vor bei 2.000 U/min an, wird aber um 60 auf 400 Nm gesteigert. Der Sprint auf 100 km/h dauert jetzt nur noch 8,4 (T-Modell 9,1) statt vorher 10,1 (10,6) Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit der Limousine wird um 11 auf 227, die des T-Modells um 10 auf 218 km/h gesteigert. Der Kraftstoffverbrauch sinkt um 0,2 Liter bei der Limousine bzw. um 0,1 Liter beim T-Modell und beträgt jetzt nur noch 6,3 Liter Diesel pro 100 km bei der Limousine und 7,1 Liter beim T-Modell.

Weitere Änderungen am Motor OM 646 beim E 200 CDI und E 220 CDI betreffen u.a. das neue Einspritzsystem und den neuen Ladeluftkühler (vom OM 642 übernommen).

Das maximale Drehmoment beim Typ E 320 CDI 3.0 wird um 30 auf jetzt 540 Nm gesteigert.

Beim Typ E 420 CDI liegt die Nennleistung jetzt bereits bei 3.600 (vorher 3.800) U/min an, das maximale Drehmoment bei 2.200 (vorher 2.000) U/min.

Auch die Nennleistung des Typs E 200 KOMPRESSOR steigt um 15 kW (21 PS) auf 135 kW (184 PS), die unverändert bei 5.500 U/min anliegt. Das maximale Drehmoment wird um 10 auf 250 Nm angehoben und liegt bei 2.800 bis 5.000 U/min an. Die Beschleunigung auf 100 km/h reduziert sich bei der Limousine von 9,6 auf 9,1 Sekunden und beim T-Modell von 10,1 auf 9,5 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit steigt um 6 auf 236 km/h (Limousine) bzw. um 5 auf 225 km/h (T-Modell). Der Kraftstoffverbrauch bleibt gleich. Ferner erhält der Motor einen neuen schnelllaufenden Kompressor (aus der Baureihe 203) und einen geänderten Katalysator.

Bei den Typen E 280 und E 280 4MATIC liegt das maximale Drehmoment jetzt ab 2.500 (vorher 2.400) U/min an.

Keine Änderungen gibt es bei den Motoren im E 280 CDI 3.0, E 280 CDI 3.0 4MATIC, E 320 CDI 3.0 4MATIC, E 200 NGT sowie E 350 und E 350 4MATIC.

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